Mit Klebeband sind meine Hände, Füße und Mund zugeklebt. Regungslos liege ich in meinem Bett und beobachte wie mein Herr alle Kerzen in meiner Wohnung zusammensucht und auf meiner Kommode sammelt. Langsam sortiert er sie nach Größe und stellt sie in Reihen auf. Ohnmächtig beobachte ich wie er ein Streichholz entzündet, ich höre das Zischen, sehe den Rauch aufsteigen und die erste Kerze brennen.
Mein Herr sieht mich an, in seinem Rücken brennen die Dochte und erwärmen langsam das Wachs. Ich starre in die Augen meines Herrn, beobachte seine Lippen während er mir erzählt, wie langsam immer mehr Wachs flüssig wird. Seine Hand gleitet über meinen Körper und deutet an, wo das Wachs meinen Körper treffen wird. Er setzt sich neben mich, seine Hand fährt sanft über meine Haut, er küsst meinen Bauch, meinen Busen, mein Ohr und flüstert mir dass er jetzt beginnen wird.
Langsam steht er auf und betrachtet die Kerzen. Seine Wahl ist gefallen. Langsam dreht er sich um und betrachtet sein wehrloses Opfer. Ich liege regungslos da. Ich will das Wachs und doch habe ich Angst. Meine Augen sind an das helle Licht der Flamme gebunden, beobachten die Hand die bedrohlich langsam über meinem Bauch schwebt. Machtlos beobachte ich wie die Kerze ganz langsam Schieflage bekommt, wie die Schwerkraft das Wachs jede Sekunde auf meinen Körper stürzen lassen wird. Meine Nerven sind zum Zerreisen gespannt, die Vorstellung, das unausweichliche zu sehen ist unerträglich.
Dann treffen mich die ersten Tropfen, die Haut auf meinem Bauch melden die Hitze, der Schmerz ist nicht so groß doch langsam und dumpf. Aus den einzelnen Tropfen wird ein reißender Strom, mein ganzer Bauch ist vom Wachs bedeckt. Ich stöhne unter dem gewaltigen Fluss des heißen Wachs. Mein Blick ist an die Hand gefesselt die über meinem Körper schwebt. Ich beobachte, wie sie langsam verschwindet um nach einer neuen Kerze zu greifen. Dann werden meine Brüste in einen Mantel aus Wachs gehüllt, nach und nach überzieht eine warme Hülle meinen Körper. Hätte ich gekonnt, hätte ich unter dem Schmerz geschrien als das Wachs meine empfindlichsten Stellen traf, doch das Klebeband auf meinem Mund war unerbittlich.
Mein Herr setzt sich neben mich, seine Hand fährt über das Wachs, dass meinen Körper bedeckt. Der Druck seiner Hand wird größer und bringt meine Hülle zum brechen. Ich sehe ihm direkt in die Augen, sein Blick ist streng und doch entspannt.
Langsam erkenne ich das fiese Grinsen, dass sich seinen Weg durch seine Strenge bahnt. Mir schwant bösen, meine Ohren vernehmen, dass er das Wachs ab peitschen will. Ich will weg, doch seine Stimme ermahnt mich ruhig liegen zu bleiben. Giftig funkeln meine Augen ihn an, als er die Peitsche holt. Mein wütender Blick wird mit einem breiten Grinsen quittiert. Dann trifft mich die Peitsche, mein Körper bäumt sich unter den Schlägen auf. Nur langsam will das Wachs meine Haut loslassen. Schmerzen durchfließen meine Nervenbahnen. Langsam beginnt mein Körper im Takt der Peitsche zu pulsieren, langsam kommen meine Nerven in Fahrt. Ungeduldig warte ich auf den nächsten Hieb, quittiere ihn mit einem tiefen schnauben. Ich reise die Augen auf wenn die Peitsche mich trifft.
Mein Herr zieht vorsichtig das Klebeband von meinem Mund und gibt mir einen Kuss. Dann zerschneidet das Band, dass meine Hände und Füße zusammenhält. Langsam fühle ich sein Gewicht auf meinem Körper, ich sehe wie die Wachssplitter die sich in meinem Bett verteilt haben an ihn heften. Wir lieben uns. Ich bin Glücklich und im Rausch der Gefühle. Ich habe die Angst kennengelernt, ein weiteres Mal, am nächsten Morgen schmecke ich intensiver, wieder einmal habe ich eine Tür geöffnet und bin um eine Erfahrung reicher.
Früher habe ich oft Fernsehen geschaut, doch inzwischen ist es mir langweilig, mein Leben ist spannender. Zu lesen, zu sehen ist nur eine Fiktion, tausendmal schwächer als die Realität.
Weitergeführt von:“Lebe jeden Moment“
Hast du keine Angst gehabt, dass du sich am Wachs verbrennst?
Ach nee – da hab ich genug Vertrauen zu meinem Liebsten – der passt auf mich auf…
Solange noch nicht geschmolzenes Wachs in der Kerze ist, ist alles bestens, nur bei Teelichtern und so muss man aufpassen. Wenn alles Wachs flüssig ist, dann kann es wirklich zu heiß werden…
Deine Beschreibung erzählt von meiner Sehnsucht… ich habe jede Zeile miterlebt…wunderbar nah beschrieben… Danke für die kleine Reise *lächelt*
Vielen Dank für dein Lob 🙂 Freud mich und ich hoffe, dich noch auf die eine oder andere Reise mitnehmen zu dürfen…
Diese Sehnsucht ist etwas besonderes 🙂
Liebe Grüße
Nadine
Wow – ich bin manchmal wirklich neidisch auf dich 😉
Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Leben intensiver ist, dass du deinen Körper wirklich spüren kannst…
Irgendwann will ich das auch alles mal erleben 😉
Liebe Grüße
Lea
Ich wünsche dir, dass du es wirklich einmal ausprobierst liebe Lea
Toll geschrieben 🙂
Danke 🙂
Boar – was für ein verrückter Tag, was für eine Vorstellung gepackt zu werden. Was im Kopf los sein muss!! Und dann hilflos zuzusehen wie zig Kerzen den Körper verpacken.
Ich will auch 😉
Ein Traum – gerade in der kalten Jahreszeit 😉