Der Faden der Aliens

Als ich morgens aufwache sind meine Hände und Füße mit einem hauchzarten Faden gefesselt. Ich betrachte den silbiggrau schimmernden Faden der mit etwas Luft meine Handgelenke zusammenhält. Er ist seltsam und wirklich unglaublich fein, ich presse meine Arme vorsichtig auseinander um zu sehen ob er nach gibt, doch zu meinem Erstaunen hält er meine Hände so feste ich auch ziehe gefangen. Ich drehe mich aus dem Bett und versuche den Faden an meinen Füßen auseinanderzureißen, doch der Faden hält meinen Versuchen stand und beginnt bedrohlich und schmerzhaft meine Haut zu quetschen.

Ich stehe auf und tapse mit winzigen Trippelschrittchen die der Faden nur zulässt Richtung Küche. Ich bleibe in der Tür stehen und betrachte meinen Herrn. Nach einem Moment legt er seine Zeitung zur Seite und sieht mir in die Augen, er lächelt und sagt mit gedämpfter Stimme setz dich.

Ich setze meinen Marsch der Minischritte fort und setzte mich an den Tisch. Mein Herr reicht mir eine Brezel und ich versuche mit meinen gefesselten Händen die Brezel durchzuschneiden damit ich sie mit Butter bestreichen kann. Doch es gelingt mir nicht und sie fällt vom Tisch. Mein Herr knallt die Zeitung auf den Tisch und starrt mich so böse an, dass ich schlagartig auf mein Brotbrett starre.

Dann sehe ich wie er wieder nach seiner Zeitung greift. Ich hebe meinen Blick und sehe gegen die Zeitung die uns trennt als er sagt, wenn ich nicht ordentlich essen könne, dann solle ich auf dem Boden essen.

Ich knie mich auf den Boden und esse meine Brezel und versuche dabei mit aller Kraft den blöden Faden durchzureißen doch es will einfach nicht gelingen. Ich vertiefe mich so in meinen Kampf gegen den Faden, das sich erschrecke als plötzlich mein Herr vor mir steht. Er hat die Arme in die Seiten gestemmt und beobachtet mich bei meinen Versuchen den elenden Faden loszuwerden. Ich blick zu ihm auf, ein eiskaltes Grinsen zieht über sein Gesicht als er ein paar Schritte zurück geht und sich an der Fensterbank anlehnt. Der ist 15-mal stärker als Stahl, bemüh dich solange du willst. Ich blicke ungläubig auf, mein Herr dreht sich um und verlässt lachend den Raum. Ich ziehe und reiße so feste am Faden, dass meine Handgelenke vom sich dabei einschneidenden Faden wehtun.

Keine Chance.

Plötzlich höre ich seine Stimme, ich blicke auf und sehe ihn an den Türrahmen lehnen als er gehässig meine Bemühungen mit den Worten kommentiert – das wird nichts werden, du wirst wohl den ganzen Tag hier bleiben müssen. Gemein lachend verlässt er den Raum und ich sehe meine von roten Striemen durch den dünnen Faden geschändeten Handgelenke an als ich ihn aus dem Bad rufen höre ob ich mit in die Stadt wolle.

Ich tapse mit winzigen Schritten die der Faden an meine Füßen erlaubt Richtung Bad und antworte mit großen Kulleraugen, dass ich mitwill. Mein Herr lächelt, greift nach einer Schere und kommt auf mich zu, ich strecke meine Arme aus damit er den schrecklichen Faden endlich durchschneidet, doch er presst mich ganz eng an ihn, gibt mir einen Kuss und holt den restlichen Faden aus seiner Tasche.

Er grinst mich so eiskalt an, dass mir ein Schauer den Rücken hin ablauft und sagt, mit schrecklich fieser Stimme, so abgeduscht könnte ich unmöglich mit. Er packt mich, stellt mich in die Dusche und schneidet mit der Schere in seiner Hand ein neues Stück Faden ab, mit dem er meine Hände über meinem Kopf in der Dusche befestigt. Ich sehe ihn böse an, er lacht und gibt mir einen Kuss. Ich sehe böse weg, doch mein Herr lacht nur und zieht den Faden enger so dass ich auf meine Zehenspitzen muss damit sich der Faden nicht schmerzhaft in meine Handgelenke schneidet.

Ich sehe ihn mit giftigen Augen an, doch sein grinsen wird nur noch breiter und dann zieht sich mein ganzer Körper zusammen als er die Dusche auf ganz kalt einschaltet.

Das eklig kalte Wasser perlt meinen Körper hinab, es ist unerträglich kalt doch ich kann nicht zappel und muss konzentriert meine Hände ruhig halten damit sich der beschissene Faden nicht in meine Arme schneidet. Ich fluche ihn an, ich beschimpfe ihn und spucke kaltes Wasser nach meinem blöden Herrn. Doch er lacht mich nur aus und schließt die Dusche. Er beobachtet mich durch das Glas der Kabine, sein ekelhaftes Grinsen ist nicht zu ertragen. Mir ist kalt, mir ist so schrecklich kalt und er steht da und lässt mich frieren.

Ich flehe ihn an, er öffnet die Duschkabine, deutet auf seine Hose das von meiner Wasserspuckattacke nass geworden ist und schüttelt den Kopf. Ich fühle mich so schrecklich schuldig doch mein Herr vergibt mir. Er löst das Seil, das meine Hände nach oben fesselt und ich sinke auf die Knie, ich lasse das Wasser über meinen Kopf plätschern und fühle seine warme Hand an meinem Kopf. Ich öffne seine Hose und bin so zart zu ihm wie es mit meinen vor Kälte zittrigen, gefesselten Händen nur möglich ist. Mein Herr kommt zu mir in die kalte Dusche, küsst mich, nimmt mich, zerschneidet den Faden und lässt mich dann mit herrlich warmem Wasser allein.

Ich betrachte den zerschnittenen winzigen Faden und denke Alienzeugs.

Anmerkung: Der Faden war aus 1mm Dyneema, er kann nicht zerrissen werden. Daher folgende Sicherheitshinweise: Achtung ein so feiner Faden kann sich leicht in die Haut einschneiden und zu Verletzungen führen. Nur mit „Luft“ Fesseln anlegen niemals hauteng, nicht Hängen nicht stark belasten. Sub niemals unbeaufsichtigt lassen und immer eine Schere griffbereit haben.

8 Gedanken zu „Der Faden der Aliens

  1. Man könnte meinen er hat eine Vorliebe für kalte Quälereien 😉 Und immer wieder so einfallsreich^^

    Mitlerweile bin ich richtig süchtig nach eurem Blog *g*

    wirst du mit dem Buch eigentlich ernst machen oder ist die Idee erstmal in den Hintergrund verbannt? Für wie lange arbeitest du jetzt eigentlich in Asien, wenn ich fragen darf? 🙂

    Liebe Grüße

    • Hey,

      vielden Dank – das höre ich ja zum ersten Mal, dass jemadn süchtig nach uns ist 🙂

      Joar Eis mag er schon gerne 😉

      Will diesen Sommer mit dem Buch anfangen – habe aber im Augenblick zu viel zu tun 😦

      Liebe Grüße

  2. Hallo,

    das ist ja wirklich mal ein Teufelsfaden,

    eure Einträge sind wirklich schön zum Lesen,
    bin jetzt dabei von neusten zu ältesten mir die alle mal durchzulesen.

    liebe Grüße

    Sarah

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