Einige Zeit vor Weihnachten erzähle eine bekannte meinem Liebsten davon, Schuhkartons mit Geschenken für arme Kinder gepackt zu haben. Abends unterhielten wir uns darüber und beschlossen, dass wir auch etwas Wohltätiges vor Weihnachten machen sollten, wie wir es früher als wir noch in New York gelebt haben, jedes Weihnachten machten.
Nach einigem Überlegen hatten wir unseren Plan zusammen und ich rief Natalia an, und erklärte ihr, dass wir noch eine Weihnachtselfe brauchten. Am nächsten Tag zogen wir los, um uns schöne Elfenkostüme zu suchen und nach dem es keine schönen gab, nahmen wir dann die billigen kitschigen und kauften eine Menge kleiner Geschenke die wir verteilen wollten. Wenige Tage vor Heiligabend war es dann soweit, wir zogen unsere quietschbunten kurzen Weihnachtelfenkostüme mit unseren Elfenmützen auf und mussten bei unserem Anblick ganz schön kichern. Wenig später kam mein Liebster – ähh der Weihnachtsmann – mit seinem weißen Bart und Mantel und wir konnten uns kaum mehr vor Lachen halten, als er sich lautstakt darüber beschwerte, dass man den Weihnachtsmann nicht auslachen dürfe.
Am Abend waren wir auf dem Weg zur Feier eines sozialen Trägers und ärgerten den Weihnachtsmann ununterbrochen in dem wir an seiner Mütze zogen oder entsetzt feststellten, dass sein Bart gar nicht echt sei und er nur ein billiger Betrüger.
Als wir endlich ankamen, stelle uns mein Herr vor die Wahl entweder brav zu sein, oder in den Kofferraum gesperrt zu werden. Also benahmen wir uns der Kinder wegen und freuten uns über die lautenden Kinderaugen, die offenbar viel zu selten etwas geschenkt bekamen. Es war eine einfache aber wirklich schöne Feier und wir blieben noch eine Weile dort und genossen das Programm.
Auf der Heimfahrt, meinte der Weihnachtsmann nach einiger Zeit, das wir böse Grinchelfen sind, weil wir über ständig irgendwo an ihm rumzupften, oder ausfragten wo denn sein Schlitten sei – und wieso wir nicht zum Nordpol wohnen würden und überhaupt über den falschen Bart sprechen wollten und darüber, dass er ein Hochstapler sei.
Plötzlich als wir gerade in Hochstimmung waren und uns immer neue Gemeinheiten einfielen ließen mit denen wir ihn ärgerten, hielt er scharfbremsend am Straßenrand an, ging wortlos zum Kofferraum und holte die Jutesäcke in denen wir die Geschenke transportiert hatten, öffnete meine Tür, zog mir während ich vor Schreck schrie einen der Säcke über den Kopf und während Natalia noch kicherte hörte ich, wie sich ihre Tür öffnete und sie wenig später schweigend neben mir saß.
Nachdem wir uns vom Schrecken erholt hatten, ärgerten wir ihn weiter, dass wie ja gleich gewusst hätten, dass er nicht der echte Weihnachtsmann sei, sondern ein böser Elfenentführergrinch.
Plötzlich und unvermittelt rauschte das Auto die Einfahrt der Tiefgarage hinab und wir quiekten vor Schreck. Dann wurde es ruhig, mein Herr schaltete den Motor ab und blieb einen Moment schweigend im Wagen sitzen, was uns etwas unruhig und nervös werden ließ. Wir mussten nacheinander aussteigen, bekamen die Säcke vom Kopf genommen und mein Herr verlangte, dass wir brav seien. Ich blickte Natalia kurz in die Augen, sie zog sich gerade ihre Elfenmütze zurecht und wir gelobten Besserung und grinsten uns dabei heimlich an.
Schon auf dem Weg zur Wohnung machten wir uns dran, den Grinch weiter zu ärgern in der Hoffnung, auf einen unvergesslichen Abend. Kaum waren wir vor der Tür guckte der Grinch uns böse an, doch wir nahmen ihn nicht ernst und machten uns über seinen bösen Blick lustig.
Langsam glitt der Schlüssel in das Schloss und ungeduldig warteten wir, dass sich endlich die Türe öffnete. Mein Herr setzte ein fieses falsches Lächeln auf und bat uns freundlich in die Wohnung. Ich blickte Natalia in die Augen, wir grinsten uns an und warteten wie zwei verrückte Mäuse vor dem Mauseloch auf die Katze.
Der Grinch packte uns beide an den Haaren und wir mussten in seinem gemeinen Griff auf den Zehenspitzen Richtung Wohnzimmer tapsen. Dann zieht er uns an den Haaren auf die Knie und dann den Kopf hinunter bis auf den Boden. Als wir vor Schmerz jammern, lacht der Grinch nur fies und stellt sich mit den Füßen auf unsere Haare und versohlt uns den Hintern.
Mit den Händen versuchten wir seinen Fuß von unseren Haaren zubekommen und nach seiner Hand zu greifen, doch es half alles nichts. Dann plötzlich griff er nach meinem Arm und ich hörte wie die Handschellen klickten. Ich versuchte meinen zweiten Arm zu verstecken, doch plötzlich fühlte ich wie Natalias Hand an der anderen Seite der Handschelle befestigt wurde. Er ließ von uns, doch als wir aufstehen wollten, bemerkten wir, dass wir ganz gemein überkreuz aneinander gekettet waren und mussten uns verdrehen und selbst so schmerze die blöde Handschelle.
Wir sahen meinen Herrn böse an, doch er grinste nur, kam langsam auf Natalia zu und zerriss ihr Elfenkostüm, so dass es an ihr hinab fiel. Ich sah meinen Herrn mit giftigen Augen an, als er sich mir nährte und machte einen Schritt zurück, doch bevor ich ausweichen konnte, packte er mein armes Billigelfenkostüm und riss es mir vom Leib, so dass es nur noch ein Fetzen an meiner gefesselten Hand festhing.
Langsam musterte er uns, dann legte er uns jeweils einen seiner Arme um den Hals und ging mit uns zur Terrasse und sagte leise, dass er uns jetzt den Nordpol zeigen würde. Natalia und ich sehen uns panisch in die Augen und blicken dann wieder auf die kalte Terrasse.
Mit einem Satz landen wir draußen, die Steinplatten unter unseren Füßen sind so kalt, dass wir am liebsten ununterbrochen von einem auf den anderen Fuß hüpfen würden, doch die gemeine Handschelle zwingt uns zu bedachten Bewegungen. Langsam geht mein Herr zu einigen Eimern die in der Ecke stehen. Mit Entsetzen sehen wir, dass sie mit Wasser gefüllt sind und während wir noch protestieren und das Weite suchen wollen, ergießt sich ein Schwall eiskaltes Wasser über uns. Wir schreien vor Entsetzen und fluchen laut als er die Tür hinter sich schließt.
Entsetzlich frierend starren wir die Tür an und klagen uns unser Leid. Nach einiger Zeit geht die Tür wieder auf und wir schöpfen einen Moment Hoffnung, doch mein Herr legt uns einen großen Eisklotz vor unsere Füße und unsere entsetzen Ohren hören, dass der Schlüssel der Handschellen darin eingefroren ist.
Schrecklich frierend betteln wir wieder reinkommen zu dürfen – doch mein Herr geht unbeeindruckt zurück und schaltet das Licht hinter sich aus. Wir greifen nach dem schrecklich kalten Eisblock – welch schreckliche Strafe. Doch dann geht das Licht wieder an, wir blicken sehnsuchtsvoll in die warme Wohnung und sehen mit Entsetzen das er zwei weitere Eimer in den Händen hat.
Wir schrecken beim Anblick zurück, jammern und betteln und mein Herr stellt die Eimer ab.
Grinsend erzählt er uns vom warmen Wasser in den Eimern, mit dem wir das Eis schmelzend und uns aufwärmen könnten. Doch müssten wir seine Strafe ertragen.
Wir blicken uns an und stürzen uns ohne weiter nachzudenken auf die Eimer mit dem herrlich warmen Wasser – schnell ist das Eis geschmolzen und die fiesen Handschellen gelöst. Wir wärmen uns im warmen Wasser und nähern uns vorsichtig der Türe.
Mein Herr lehnt mit seinem Gürtel in der Hand an der Wand. Wir blicken in sein fieses Grinsen als er uns fragt ob wir lieber jetzt 10 oder nach dem Duschen zwanzig wollen.
Wir müssen nicht lange nachdenken und jammer uns unter der Dusche die Ohren voll wie schrecklich wir gefroren haben und lassen uns das warme Wasser über den Körper fließen. Beim Abtrocknen wird sind wir ganz hin und hergerissen was, müssen kichern und kommen kleinlaut ins Wohnzimmer zurück.
Mein Herr befiehlt uns, nebeneinander zu bücken und nach jedem Schlag zu sagen: ich muss eine brave Weihnachtelfe sein und darf den Weihnachtsmann nicht ärgern.
Wir reiben uns den Hintern – doch nach einer Weile auf der Couch fragen wir ob uns der Grinch nicht ein paar Cocktails machen kann.
hihi, wie lustig ^-^
gut, dass es diesen Winter nicht gar so kalt draußen ist…
fiese sache, das mit dem Schlüssel im Eisblock, wieder einmal 😛
ob die richtigen Weihnachtselfen auch so sind ?
lg
Sarah
Hallo Sarah,
also ich fand es wirklich kalt genug mit kaltem Wasser übergossen draußen zu stehen 😀 Aber stimmt in einem richtigen Winter wäre das noch viel viel schlimmer gewesen – da kann ich ja noch froh sein^^
Also ich glaube schon, dass richtige Weihnachtselfen auch so sind – schließlich bin ich eine ;-P
Bin gespannt(…) 😉
Liebe Grüße
Wer nicht hören will, der muss eben unter der eiskalten Wasserdusche am Balkon verweilen und leiden. Die Super-Weihnachtmannsnanny lässt grüßen. *ggg* Böse, ja das ist böse, aber wer sagt denn das der Weihnachtsmann lieb sein muss zu Erwachsenen die sich wie kleine freche Elfen aufführen. 😉
Wieder mal ein äußerst Köstlicher Einblick in eure Welt. 🙂 Danke dafür, es ist immer wieder ein Genuss zu lesen, welche bösartigen Ideen Xander an den Tag legt und die sind so einfach, so simpel und dennoch mit riesengroßer Wirkung. *ggg*
Glg und einen guten Rutsch nochmals euch beiden. 🙂
Oliver
Erziehungsmäßig hab ich vor der Supernanny mehr respekt – die hat die stille Treppe und ruhig sitzen find ich noch viel schlimmer als frieren 😉
Die einfachen Ideen sind manchmal die besten 😀
Liebe Grüße
Dini
Und mal wieder Eis 😀 Ihr wart aber auch wirklich böse ^^
Wünsche euch einen guten Rutsch und ein super Start in 2014! Lasst es krachen :-p
Liebe Grüße, kitty
Hey, ich wünsche dir auch einen guten Start ins neue Jahr! 🙂
Ich glaube Xander würde die Gefriertruhe zur besten Erfindung aller Zeiten wählen 😉
Liebe Grüße
Ich oute mich mal als bislang stille Mitleserin. ^^ Kompliment an Xander für die vielen gemeinen kreativen Ideen.. und gut, dass mein Teilzeit-Top (Mein Partner und ich switchen) hier nicht mitliest. 😀
Hallo Julie,
vielen Dank für deinen Kommentar und dass du dich mal zeigst 🙂
Dein Kompliment freut ihn bestimmt 🙂
Mich hat das Bloglesen (z.B. bei Samya bevor sie ihren Blog schließen musste) auch schon das eine oder andere Mal in eine fiese Lage gebracht – daher kann ich dich da schon verstehen 😉
Wünsch dir einen schönen Sonntag
Liebe Grüße
Nadine