Kettenreaktion

kettenreaktion

An einem langeweilgen Abend hinterlässt mein Liebster mir nur die etwas geheimnissvolle Nachricht, dass er mich an einer Brücke am Stadtrand treffen will. Ich mache mich für den Abend fertig und bin wie in der Nachricht gewünscht um Mitternacht auf der in Nebel getauchten Brücke.

Es ist unheimlich auf der einsamen Brücke, deren Ende man im Nebel, der von dem Gewässer unter der Brücke aufsteigt, nicht sehen kann und ich fühle wie mein Herz rast. Dann plötzlich sehe ich wie eine Gestalt mit unter einer Kapuze verstecktem Gesicht aus dem Nebel bricht und will in die entgegengesetzte Richtung fliehen, doch werde von einer zweiten Gestalt gefasst. Hilflos muss ich Mitansehen, wie ich gefesselt und in den Kofferraum eines Autos gesteckt werde.

Dann endlich nach einer längeren Fahrt, werde ich aus dem Kofferraum geholt und in einen dunklen Kellerraum gebracht, wo ich gefesselt warten muss. Ich meinem Kopf spielen düstere Fantasien ihr Unwesen und lassen mich zwischen der vermeidlichen Gewissheit, dass es ein Spiel meines Herrn ist und den fiesen kleinen Zweifeln, dass ich doch in der Klemme stecke Hin und Herschnellen.

Ich höre Schritte hinter meinem Rücken und versuche verzweifelt meine Fesseln zu lösen, doch es will mir nicht gelingen. Langsam werden die Schritte immer lauter und ich bin am Ende wie versteinert, als ich den warmen feuchten Atem hinter mir spüre. Ich fühle, wie eine Hand langsam von meinem Halt über meine Brüste an mir hinabgleitet und sich langsam ihren Weg zwischen meine Beine bahnt. Ich merke, wie mir der Atem unaufhaltsam näher kommt und dann fühle ich die weichen Lippen meines Herr an meinem Nacken, der mir leise ins Ohr flüstert, ob ich ihn vermisst hätte, nach dem er mir einen zärtlichen Kuss gegeben hat.

Mit meinen mit Handschellen an den Stuhl gefesselten Händen bin ich dem Tun meines Herrn hoffnungslos ausgeliefert und spüre wie es ihm gefällt sich einfach zu nehmen, was ihm in den Sinn kommt. Mit einer Mischung aus Wiederwillen und Gefallen, beginnt langsam mein Körper jede Berührung zu genießen und nach einiger Zeit habe ich ganz vergessen an was für einem unfreundlichen Ort ich mich befinde. Mein Herr öffnet die Handschellen und befiehlt mir, mich vor seinen Augen bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Ohne Wiederworte gehorche ich den Worten meines Herrn und beginne mein kurzes Schwarzes Kleid auszuziehen, dass meinem Körper noch ein letzes Bisschen Schutz bot. Mir wird befohlen meine Hände hinter den Kopf zu nehmen und ich muss mich in eine der Ecken aus kalter roher Wand stellen.

Ich höre das Klirren einer Kette und fühle wenig später, wie die eisig kalten rostigen Kettenglider über meinen Körper streifen und ihn unter leichten Schmerz seine Bewegungsfreiheit nehmen. Ich muss mich umdrehen und sehe, wie mein Herr die Kette um mich wickelt, die meine ganzen Körper wie eine Schlange zusammenschnurrt und mit einem großen Schloss zusammengehalten wird. Er befestigt das Ende der Kette so unpraktisch an einem Haken an der Decke, dass ich zu allem Überfluss auch noch gezwungen bin mich mit dem Gewicht der Kette an meinem Körper auf die Zehenspitzen zu stellen.

Ich habe das Gefühl keine Minute so durchhalten zu können, doch meine entsetzen Augen sehen, wie mein Herr sich wortlos immer weiter von mir entfernt. Dann lehnt er sich einen Moment schweigend an den Türrahmen, blickt mich mit einem leichten kalten Grinsen an und macht das Licht aus als er den Raum verlässt. Ich jammere laut und flehe ihn an zurückzukommen. Meine unterwürfige Klage wird vom lauten Knallen der zufallenden Eisentüre erschlagen und ich bin in meinem bei jeder Bewegung, jedem Versuch es mir bequemer zu machen, schmerzenden Eisenhülle gefangen.

Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein. Ich habe das Gefühl schon ewig auf meinen Zehenspitzen stehen zu müssen und jeden Moment nicht mehr zu könne, doch mein Herr ist nicht zu sehen und alles Jammern nutzt nicht.

Endlich höre ich wie die schwere Eisentüre sich öffnet und ich bin erleichtert meinen Herrn wiederzusehen, doch das leichte kalte Grinsen ist einem wesentlich kälteren gewichen und ich erblicke in seiner Hand eine große Tüte Wäscheklammern. Ich schluchze und flehe ihn an, als er beginnt, meinen schmerzenden Körper mit den Wäscheklammern zwischen den Bahnen der Kette zu befestigen. Ich fühle wie der Schmerz meinen Körper in immer schnelleren Schüben durchzieht und bald weiß ich nicht mehr so recht wo ich bin.

Ich genieße die sanften Berührungen der Hände meines Herrn, ich reiße die Augen auf, wenn seine Hände eine der Wäscheklammern schmerzend zur Seite wippen lassen, während er über meinen Körper fährt. Ich atme tief und fühle intensiv als er beginnt eine der Wäscheklammern, nach der anderen, von meinem Körper zu peitschen, und lasse den pulsenden Schmerz auf mich wirken.

Langsam vergesse ich die schwere rostige Kette, die an meinem Körper zieht und ihn unnachgiebig Richtung Erde presst. Dann endlich bin ich befreit von der Kette und lasse mich vor meinem Herrn auf den kalten harten Boden fallen. Ich bin noch gar nicht ganz da, als ich bemerke, wie es an meinen Beinen zieht und wenig später muss ich hilflos dabei zusehen, wie meine Beine weit gespreizt an einer Kette Richtung Decke gezogen werden. Kompromisslos zieht mich die Kette nach oben und mir bleibt keine andere Wahl, als mit den Händen meinen Körper zu schützen und unfreiwillig dabei zu helfen mich in meine äußerst unbequeme Lage zu bringen.

Hilflos hänge ich kopfüber von der Decke und sehe aus den Augenwinkeln, wie mein Herr eine lange Peitsche ausrollt. Ich fahre innerlich zusammen, als ich den Knall der Peitsche in der Luft höre, doch kann ihr nicht Entkommen.

Schmerzend zieht die Peitsche ihre Bahnen über meinen Körper. Ich fühle wie meine Haut unter dem schnellfliegenden Leder leidet und wenn ich sie mit den Händen berühre empfindlich pocht. Jeder Hieb ist entsetzlich und von Lust geprägt zugleich. Ich bin hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach dem nächsten Kommando bei dem das Adrenalin meinen Körper durchflutet und dem Wissen, dass ich mich vor Schmerz am liebsten verstecken würde und doch in meiner Position dem Willen meines Herrn vollkommen ausgeliefert bin.

Irgendwann vergesse ich den Schmerz und fühle, wie ich langsam vor mich hinschwebe. Ich fühle das animalische zwischen uns und fange fast einen Gedanken ein, wieso ich in einem weichen weißen Bett liege, bevor ich wieder abdrifte und der Lust in meinem Körper lausche. Als ich aufwache, liege ich zusammengekuschelt im Arm meines Liebsten. Umgeben von einem weichen, weißen Kissenmeer. Ich sehe einen Moment meinen rot gezeichneten Körper an und beschließe dann mich wieder in seinen Arm zu kuschen und erst aufzuwachen, wenn die Spuren in vielen Stunden abgeklungen sind und nur noch ein paar Tage mein empfindliches Geheimnis sind das ich mir abends, mit einem leichten Grinsen im Gesicht, im Spiegel angucke, bevor ich ins Bett falle.

Wichtige Anmerkung: Es gibt in der BDSM Szene den Spruch, dass noch kein Meister vom Himmel, aber schon viele Sklaven von der Decke gefallen sind. Bevor ihr jemanden kopfüber an einen Haken baumeln lasst: Nein für solche Haken nimmt man keinen Dübel aus dem Baumarkt. Sicherheit geht vor.

10 Gedanken zu „Kettenreaktion

    • Freut mich, dass dir der Beitrag wieder gefallen hat 🙂

      Also es sollte sich doch mal einrichten lassen, dass du in eine Situation kommst, die der von mir an diesem Tag ähnlich ist 😉

      LG

      • Oh ja sehr!
        Hm, da muss ich noch ein bisschen überlegen, ob und wie das einzurichten wäre. *grübel*
        Kennst du denn auch den „Bringservice“ persönlich oder ist das geheim für dich? *neugier*

      • Ich kenne den tatsächlich, aber unglücklicher Weise weiß ich im Vorfeld ja nicht wer denn da eingeteilt ist und was man mit mir vorhat. Manchmal ein ganz schön hinterhältiges Spiel^^

        Ich glaube uns beiden wäre es auch zu unsicher, wenn dem denn nicht so wäre.

        Liebe Grüße

      • Vielen Dank, ich finde das auch besser. So kannst du dich zwar der Illusion hingeben, aber kannst innerlich trotzdem beruhigt sein. Also keine echten Todesängste oder so ausstehen…
        liebe Grüsse
        kitty

    • Hey Mic 🙂

      Ich freue mich über dein Lob! Die Erfahrung (des ganzen Abends) war wirklich besonders und ziemlich intensiv und auch von etwas längerer Dauer^^

      Liebe Grüße

      • Ganz besonders toll finde ich ja, wie viel Wertschätzung in dem Ganzen liegt! Da, wo die Moralapostel ja nur lesen würden, wie jemand seine Frau misshandelt ;-), steht ja ein enormer Aufwand auf allen möglichen Ebenen dahinter. Zeit, Planung, Vorbereitung, Nachbereitung … das ist schon was ganz Besonderes.

        Liebe Grüße zurück!

      • Da hast du recht! Ich finde es immer wieder schade, dass doch einige Menschen gibt, die nicht so recht verstehen, was BDSM bedeutet und das es nichts mit Ausnutzen sondern gemeinsam etwas wollen und sehr viel Vertrauen und Zuneigung zu tun hat.

        Liebe Grüße

      • Na ja, wenn man auf die falschen Webseiten gerät, könnte man alleine aufgrund der Darstellungen/Ansichten schon hin und wieder auf falsche Gedanken kommen.

        Ich hatte diesbezüglich Glück, zuerst auf Seiten wie u.a. eure zu stoßen! 🙂

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