Es ist wichtig, dass man seine Neigung verstehen lernt, und begreift, dass BDSM kein Makel ist, sondern das eigene Sexualleben bereichern und einen den eigenen Körper ganz neu fühlen lassen wird.
Man muss sich von den klischeehaften Vorstellungen der Massenmedien frei machen. BDSM ist nicht in Latexkostüm an einer Leine krabbeln, sich Erniedrigen lassen und geschlagen zu werden. Vielmehr geht es darum, seine eigenen Neigungen und Vorlieben auszuleben und sich vor niemandem dafür rechtfertigen zu müssen. BDSM besitz ein großes Spektrums verschiedenster Praktiken von den man einige lieben wird und über andere vielleicht nur innerlich den Kopf schütten kann.
BDSM heißt aber auch den anderen frei zu lassen, die eigenen Neigungen sind nicht besser und nicht schlechter als andere. Manchmal fällt es einem schwer, aber man sollte andere genauso frei lassen ihrem Fetisch zu folgen, wie man von anderen erwarten darf, das sie die einem eigenen Neigungen akzeptieren.
BDSM auszuleben verändert nicht wer du bist
BDSM ist eine sexuelle Neigung. Sie sagt nichts darüber aus ob du ein guter Mensch bist, der für andere da ist, auf den man sich verlassen kann und der großzügig ist und schwachen hilft, oder ein Egoist, der nur an sich selbst denkt.
BDSM macht dich weder zu einem schlechteren noch besseren Menschen. Wer du bist, definierst du durch deine Taten im Alltag und nicht durch das, was du im Bett liebst. Es gibt keinen Grund sich für eine Neigung zu schämen, die man im einvernehmen mit einem anderen Menschen ausleben kann, ohne ihm dauerhaften Schaden zuzufügen.
Was du tun solltest, wenn du feststellst, dass du auf BDSM stehst
BDSM ist eine fest in einem steckende sexuelle Komponente, die in dir bleiben wird ob es dir passt oder nicht. Du musst BDSM nicht ausleben, es gibt Menschen die Ihre Neigung schon lange kennen und sich dagegen entscheiden BDSM Praktiken zu praktizieren. Das Ding ist aber, dass es trotzdem in deinen Gedanken bleiben wird und wie es oft mit Dingen ist, die man einsperren will, wollen sie um so heftiger hinaus.
Was du tun solltest, ist dich zuerst über deine eigene Neigung zu informieren. Ob du sie nun auch ausleben willst, kannst du ja später immer noch entscheiden. Aber du wirst feststellen, dass es sehr viele Menschen mit einer BDSM Neigung gibt und sie auszuleben, verändert nicht ihre Persönlichkeit. BDSM wird von Bankern, Professoren, Gärtnern, Bäckern und Hausfrauen betrieben. Von armen und reichen, intelligenten und weniger begabten. BDSM kommt von den konservativsten Paaren bis zu Esoterikern in allen Gesellschaftlichen schichten vor. Es ist etwas, das Menschen verbindet, die sonst keine Gemeinsamkeiten haben und miteinander in Dialog bringt. Jeder hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Weg mit seiner Neigung umzugehen.
BDSM wird dich Sexualität neu erfahren lassen, aber niemand kann dir deine Neigung ansehen. Selbst Menschen die seit vielen Jahren BDSM Betreiben können einander nicht erkennen, wenn man nicht will, dass einen die anderen erkennen, in dem man eines der in der Szene verbreiteten Symbole trägt. Also sei ganz entspannt, der Einzige der davon weiß, bist du solnage du es willst.
Aber BDSM auszuleben, wird dich selbst souveräner machen und die helfen deine eigenen Reaktionen und dein Verhalten besser zu verstehen. Die meisten Menschen die BDSM ausleben sind dadurch selbstbewusster und bestimmter geworden und das vollkommen unabhängig davon ob nun eine dominante oder unterwürfige Neigung vorhanden ist. Einfach weil man sich selbst zu akzeptieren lernt, wie man ist und nicht verstellen muss.
Ist es sinnvoll meinen Freunden von meiner Neigung zu erzählen?
Dankbarerweise wird BDSM heute von erstaunlich vielen Menschen akzeptiert. Dennoch sind wie bei allen Dingen die einen von der Masse unterscheiden Vorurteile oder Benachteiligungen nicht ausgeschlossen. Meistens ist es besser anfangs nicht allen Menschen von seiner Neigung zu erzählen, sondern sich erst einmal selbst mit ihr vertraut zu machen und sie selbst richtig kennenzulernen.
Die allermeisten Menschen, die BDSM betreiben, erzählen nur einem ausgewählten kleinen Kreis ihrer Freunde von der eigenen Neigung. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen gibt es keinen Grund das dein Arbeitgeber und deine Nachbarn wissen was in deinem Schlafzimmer passiert und das nicht nur, weil du BDSM magst, sondern ganz grundsätzlich. Nur sehr schräge Menschen erzählen ihren Arbeitskollegen von den sexuellen Eskapaden, die sie erlebt haben.
Man kann leider kaum vorhersagen wie ein Mensch, den man schon lange kennt reagieren wird, wenn man ihm von seiner Neigung erzählt. Viele zeigen Interesse und reagieren erstaunlich gelassen, andere kommen jedoch mit der Situation gar nicht klar. Dabei sollte man sich nicht von eigentlich eher aufgeschlossen oder konservativ leiten lassen, denn in diesem Zusammenhang sind die Reaktionen nicht in bürgerlich und liberal einteilbar.
Viele Freunde werden zwar keine Neigung verstehen, sich aber große Sorgen um deine Sicherheit und Gesundheit machen. Grade Eltern sind in diesem Punkt ein schwieriges Thema, da sie zwar meistens mit der Tatsache an sich leben können, aber sich krankhafte Sorgen machen, dass du ein einem dunklen Keller verschwindest.
Wir raten grundsätzlich dazu sehr langsam an das Thema heranzutreten und anfangs nur ein paar sehr gute und enge Freunde einzuweihen.
Später entscheiden sich manche, dass sie offen zu ihrer Neigung stehen wollen, aber die Mehrheit weiht wohl nur einen Teil ihres Freundeskreises in das Thema BDSM ein. Zumal eine sexuelle Neigung nicht unbedingt jeder Tennispartner oder Arbeitskollege wissen muss, ganz abgesehen ob BDSM oder nicht.