Wie bei fast allen Gruppen, die gemeinsame Interessen nachgehen, gibt es auch in der BDSM Szene viele Begriffe die es so nicht im normalen Sprachgebrauch gibt. Die wichtigsten und grundlegendsten möchten wir euch auf dieser Seite erklären.
Für Spezielles, möchten wir euch auf unser Lexikon mit BDSM Begriffen verweisen.
Grundlegendes zur Rolleneinteilung innerhalb der Neigung
Dom: Die Abkürzung „Dom“ wird allgemein für diejenigen verwendet, die eine dominante Neigung in sich tragen. Andere Bezeichnungen, die dominante veranlagte Menschen beschreiben, sind beispielsweise Top, aber auch aus dem Spiel mit einem unterwürfigen Partnerkommende Namen wie Herrin, Herr, Lady, Master, Meister, Gebieterin weisen auf eine Person mit dominanter Neigung.
Sub: Unter einem/einer „sub“ wird eine Person mit einer im erotischen Kontext unterwürfigen Neigung verstanden. Die Abkürzung Sub stammt vom englischen Wort Submission ab (=Gehorsam, Unterwerfung). Weitere Bezeichnungen, die auf eine unterwürfige Person deuten, sind Bottom, devot, Sklave, Sklavin, Diener(in), Zofe(spezieller Kontext) und innerhalb eines Spiels oft abwertende Titulierungen wie Schlampe (…).
Switcher: Menschen mit einer sowohl dominanten als auch unterwürfigen Neigung bilden mit den Switchern (engl. Wechsler, Umschalter) die dritte Gruppe innerhalb der BDSM Szene. Sie finden an beiden Rollen gefallen und leben nicht selten beide aus. Dabei muss die Verteilung jedoch nicht gleichmäßig sein, sondern es ist durchaus denkbar, dass jemand eine starke dominante und eine moderate unterwürfige Neigung besitzt (oder natürlich auch umgekehrt).
Was ist ein Codeword im BDSM?
Das Codewort ist ein ganz elementarer Bestandteil des BDSM. Durch Nennung eines vor den BDSM Handlungen festgelegten Zeichens, kann ein sofortiger Abbruch aller Handlungen und eine sofortige Rückkehr in den gleichberechtigten Alltag erzwungen werden. Dies hat z. B. in Deutschland sogar strafrechtliche Relevanz, da die zuvor erteilte Einwilligung in eine Verletzung von Rechten (z. B. die Einwilligung geschlagen zu werden) hiermit aufgehoben wird.
Das Codeword ist quasi so etwas wie ein Airbag, der schlimmeres verhindern soll. Aber genau wie ein Airbag ist er nur ein Notfallmittel und nicht unfehlbar, jeder vernünftige „Dom“ wird nicht so weit gehen, dass „Sub“ ihr Codeword nennen muss.
Was ist eine Session?
Unter einer Session versteht man die Zeit in der es zu BDSM Handlungen zwischen erwachsenen Menschen kommt und die im Alltag herrschende Gleichberechtigung für diese Zeit aufgehoben wird. Dadurch, dass man sich zu einer Session (engl. = Sitzung, Behandlung) verabredet, ist es für beide einfacher aus ihrer Alltagsrolle in eine ihrer Neigung gerechte Rolle zu schlüpfen. Im Normalfall endet eine Session durch die Entscheidung des „Dom“. Ein Sub kann eine Session im Notfall durch Nennung seines Codewords beenden.
Was ist eine Spielbeziehung?
Unter einer Spielbeziehung versteht man Menschen, die sich zu regelmäßig BDSM Handlungen verabreden, aber im Alltag keine Partnerschaft miteinander haben. Die Gründe hierfür können individuell ganz unterschiedlich sein. Ein Grund ist, dass man sich womöglich im BDSM Kontext sehr gut miteinander versteht, aber im Alltag sehr große Unterschiede bestehen. Manchen Menschen fällt es schwer, BDSM Handlungen mit jemandem zu erleben, den sie lieben oder wollen BDSM noch nicht zu tief in ihr Leben lassen.
B/D, D/S, S/M die Hauptströmungen innerhalb des BDSM
Der Begriff BDSM setzt sich aus den drei Paaren B/D, D/S und S/M zusammen. Von diesen hat es das Paar S/M wohl am weitesten in den Alltagssprachgebraucht geschafft, welchen für Sadism & Masochism steht. Also die Lust am Zufügen von Schmerz und die Lust am Schmerz selbst.
Das zweite zumindest von der Vorstellung recht bekannte Paar ist Bondage & Discipline. Wobei Bondage für Fesselungspraktiken steht, wobei neben Seilen auch allerhand andere Utensilien gemeint sein können wie Handschellen, Kabelbinder, Klebeband etc. Discipline steht hingegen für „Erziehungsmaßnahmen“.
Das dritte Paar steht für Dominance &Submission. Es steht für Spielpraktiken, die mit Herrschaft und Unterwerfung zu tun haben. Bei diesen Spielpraktiken geht es weniger um körperliche, sondern sehr stark um verbale und psychische Elemente.
Wobei anzumerken ist, dass in der Praxis die Grenzen der einzelnen Bereiche fleißend ist und oft kombiniert werden.
BDSM und Sex
Auch wenn BDSM ein erotisches Spiel ist, muss es in einer Session nicht zum Geschlechtsverkehr kommen. BDSM Praktiken können ganz eigene Lustaspekte schaffen, so das es ist nicht zwangsläuft so ist, dass es zwischen Spielpartnern zum Geschlechtsverkehr kommt. Es gibt Spielbeziehungen in denen beide eigentlich in einer festen Beziehung mit einem anderen sind der womöglich keine BDSM Neigung besitzt und sich nur zu BDSM Elementen ganz ohne Geschlechtsverkehr verabreden. Wie alles im BDSM ist dies eine individuelle Entscheidung und es gibt keine Verpflichtung zum Sex oder dagegen.