Hass und Wut in einer BDSM Session

Vor einigen Tagen erreichte mich die Nachricht einer Leserin, die mich fragte, wie ich mit Hass- und Wutgefühlen in einer Session umgehe. Genauer stellte sie die Frage, ob ich manchmal wirklich Hass in einer Session empfinde und wie ich damit umgehe, ohne wie sie in solchen Momenten aus der Fantasie katapultiert zu werden.

„Du schreibst in 2 Beiträgen 2013 von Hassgefühlen während der Session. Später schreibst du nur mehr von Wut. Sind das wirklich deine Gefühle oder ist es der Dramaturgie geschuldet? Manchmal machen sich meine Fantasien selbstständig und dann passieren Dinge, die ich mir eigentlich nicht wünsche und dann bekomme ich sofort Hassgefühle, die mich aber aus der Fantasie werfen. Wie lässt sich das mit Hingabe und Demut vereinbaren?“

Ich glaube, dass es in einer normalen Session keine Hass oder Wutgefühle geben sollte. BDSM ist ein Gemeinsames Spiel, dessen Rahmen und Grenzen man zuvor festgelegt hat. Ich selbst mag es nicht, wenn ich das, was passieren wird im Vorfeld kenne, sondern mir ist es lieber, wenn ich mich mit der quälenden Frage, was kommen wird oder wie lange ich warten muss, in meinem Kopf auseinandersetzen kann und es so Teil der Dramaturgie der Session wird.

Dennoch haben wir Regeln und Grenzen, in denen wir uns bewegen und innerhalb derer ich weiß, auf was ich mich einlasse. BDSM ist immer auch ein Spiel mit Gefühlen. Sich einem Anderen zu unterwerfen erfordert, dass man ein Stück aus dem Alltag aussteigt Weiterlesen

Der blöde Teppich

Ich war froh, als ich Freitagmittag meine langsam immer mehr in Kartons verschwindende Wohnung verlassen konnte. Ich fiel meinem Liebsten um den Hals, gab ihm einen Kuss und genoss seine Hand die langsam meinen Rücken hinab strich. Eilig zog ich die Tür hinter mir zu und als ich den Schlüssel das zweite Mal herumdrehte war mein Liebster mit meinem Koffer bereits auf dem Weg zum Auto. Ich stürmte die Treppe hinab und schon bald waren wir auf dem Weg.

Er war verdächtig ruhig und so begann mein Verstand bald darüber zu spekulieren, was er wohl für eine Gemeinheit plante. Ich blickte ihn verstohlen an, doch seine Aufmerksamkeit galt vollkommen der Straße, dem Laster der uns zwang unsere Geschwindigkeit zu halbieren und ich beobachtete ein leichtes Lächeln über das Gesicht meine Liebsten huschen als wir endlich wieder beschleunigen konnten.

In der Wohnung meines Liebsten hatte ich kaum Zeit mich zu entspannen, schon bald stand er mit einem Staubsauger vor mir und ich musste seinen großen blöden Teppich im Wohnzimmer saugen. Genervt von seiner blöden Aufgabe schrubbte ich laut über den Teppich und nutzte jede Möglichkeit um meinen Unmut kundzutun. Böse sah ich ihn an, wenn er meine Arbeit kontrollierte, riss am Staubsauger und stellte mich so blöd wie möglich an.

Er setzte sich genüsslich auf das Sofa und sah mir zu. Ich sah ihn finster an, während ich mich vor ihm auf den Teppich knien musste um die letzten Staubkörner aus dem Teppich zu saugen. Genüsslich naschte er Gebäck und ich fühle mich ganz schrecklich ausgenutzt und für schreckliche Hausarbeiten missbraucht.

Während ich mit mühe versuchte den Teppich zu reinigen kümmelte mein Herr Stück seines Gebäcks vor mir auf den Teppich. In mir brannte es vor Zorn, ich blickte in sein ätzend höhnisches Grinsen und saugte wütend über die neuen Krümel. Er stellte seinen Fuß auf den Schlauch des Saugers so, dass er all seine Kraft verlor. Ich begann innerlich Weiterlesen