Vor einigen Tagen erreichte mich die Nachricht einer Leserin, die mich fragte, wie ich mit Hass- und Wutgefühlen in einer Session umgehe. Genauer stellte sie die Frage, ob ich manchmal wirklich Hass in einer Session empfinde und wie ich damit umgehe, ohne wie sie in solchen Momenten aus der Fantasie katapultiert zu werden.
„Du schreibst in 2 Beiträgen 2013 von Hassgefühlen während der Session. Später schreibst du nur mehr von Wut. Sind das wirklich deine Gefühle oder ist es der Dramaturgie geschuldet? Manchmal machen sich meine Fantasien selbstständig und dann passieren Dinge, die ich mir eigentlich nicht wünsche und dann bekomme ich sofort Hassgefühle, die mich aber aus der Fantasie werfen. Wie lässt sich das mit Hingabe und Demut vereinbaren?“
Ich glaube, dass es in einer normalen Session keine Hass oder Wutgefühle geben sollte. BDSM ist ein Gemeinsames Spiel, dessen Rahmen und Grenzen man zuvor festgelegt hat. Ich selbst mag es nicht, wenn ich das, was passieren wird im Vorfeld kenne, sondern mir ist es lieber, wenn ich mich mit der quälenden Frage, was kommen wird oder wie lange ich warten muss, in meinem Kopf auseinandersetzen kann und es so Teil der Dramaturgie der Session wird.
Dennoch haben wir Regeln und Grenzen, in denen wir uns bewegen und innerhalb derer ich weiß, auf was ich mich einlasse. BDSM ist immer auch ein Spiel mit Gefühlen. Sich einem Anderen zu unterwerfen erfordert, dass man ein Stück aus dem Alltag aussteigt Weiterlesen