Über Natalia

Natalia ist seit Ende 2015 Autorin auf BDSMforLife. In den 80er Jahre in der tschechischen Republik geboren und inzwischen als Ärztin tätig. Blauen Flecken, roten Streifen und einer großen Portion fieser Sprüche liebt sie beinahe so sehr wie Stachelbeeren. Und die liebst sie wirklich.

Meine Erlebnisse mit BDSM Online Dates (von Natalia)

Nach dem Xander vor ein paar Tagen über das eigenwillige Flirtverhalten von Frauen innerhalb der BDSM Community geschrieben hat, oder besser über das Online Flirtverhalten, möchte ich heute ein paar meiner Erfahrungen als Frau teilen.

Wie vielleicht aus dem einen oder anderen Eintrag in den letzten Jahren hier im Blog hervorgegangen ist, war ich eine ganze Weile eine Spielpartnerin der beiden. Doch nicht zuletzt durch den Umzug von Nadine und Xander und auch im Hinblick darauf, irgendwann auch mal meine eigene Familie zu gründen, haben wir dies irgendwann abflachen lassen und sind schon seit einer ganzen Weile (Mit ein paar Ausnahmen) einfach nur noch im üblichen Sinn befreundet. Das soll nicht heißen, dass ich diese Zeit missen möchte, viele wundervolle Erlebnisse die ich Teilen durfte sind selbst wenn man viele Jahre BDSM betreibt nicht selbstverständlich. Xander hat eine ganz eigene und einen sehr einnehmende Art des Spiels, was mich sicher etwas verwöhnt werden ließ und auch wenn die beiden allenfalls 5% ihrer Erlebnisse hier teilen, so bietet selbst das nach meiner Einschätzung einen tiefen Einblick darauf wie BDSM (im Miteinander) sein sollte und sein kann.

Im letzten Jahr habe ich mich auf zwei recht bekannten BDSM Portalen angemeldet, die sich selbst als eher niveauvoll bezeichnen und neben dem Kennenlernen auch auf viele Beiträge und Hintergrund setzen. Wie es sich gehört habe ich ein Profil angelegt und da es ja am Ende doch auch immer um das Äußerliche geht, brav alle Angaben zu meiner Größe, Augenfarbe und Gewicht ausgefüllt. Ich bin schlank, groß, blond, habe blaue Augen und einen festen vollen Busen. Damit waren viele Suchkriterien scheinbar abschließend Weiterlesen

Das Fesselnde der Ungewissheit

treppeMit einer seltsamen Gefühlsmischung aus Vorfreude und Schiss begebe ich mich auf den Weg zu meinem Spielpartner. Ich betrachte mein Spielgelbild im auf dem Gleis vor mir einfahrenden ICE. Blicke einen Moment meine im Wind in mein Gesicht wehenden blonden Haare an und lasse meine Augen langsam meinen Körper hinabgleiten während ich meine Haare aus dem Gesicht fische.

Ich greife nach meinem kleinen Koffer und steige mit festen Schritten, die den Boden unter meinen Stiefeln zu erzittern scheinen, in den Zug. Ich setze mich auf einen der Stühle bei denen man sich immer fragt, wie viele Menschen schon vor einem den Kopf an die hellblaue Lehne gedrückt haben und versinke in Gedanken was am Wochenende wohl passieren wird, während der Zug langsam und fast geräuschlos beschleunigt. Ich bin auf dem Weg zu einem Mann, ohne zu wissen, was genau er mit mir vorhat, ohne jede Kontrolle, ohne einen Plan und doch kann ich mich entspannen und lasse mich begleitet von Musik über die Gleise treiben, während die kleinen Städtchen sich vor dem Fenster mit Feldern abwechseln.

Endlich wird mein Ziel angekündigt und während ich nach meinem Koffer greife, spüre ich wie meine Beine doch ein wenig weich werden wollen. Ich taste mich an der Wand des Gangs entlang und die Minuten bis der Zug endlich den Bahnhof erreicht scheinen gar nicht vergehen zu wollen. Die Türe öffnet sich und mit ihr beginnt mein Herz zu rasen. Vorsichtig trete ich auf den Bahnsteig, umringt von in alle Richtungen um mich strömende Menschen blicke ich mich um, doch kann meinen Partner nirgendwo entdecken. Ich ziehe meinen Koffer hinter mir her und bewege mich langsam in Richtung der Treppe hinab vom Bahnsteig, während sich die Menschen vor mir plötzlich wie Wasser in einem Fluss um einen Stein in zwei Ströme aufteilt. Ich blicke auf und Manu direkt in die Augen. Er grinst leicht und nimmt mich in den Arm. Ich fühle, wie bei seiner Berührung, meine ganze Nervosität von mir abfällt und ich genieße es, einen Moment an seiner Schulter zu liegen, bevor wir gemeinsam den Bahnsteig verlassen.

Wir unterhalten uns, als würden wir uns schon ewig kennen, dabei sehen wir uns erst das Weiterlesen

Gänsehaut im Zoogeschäft

beck

Ich kann mich noch gut erinnern wie ich mit meiner besten Freundin einkaufen war und wir an der Kasse eines Zoogeschäfts in der Kundenschlange warten mussten. Ich war damals um die 18 Jahre alt und beschäftigte mich in Gedanken oft mit dem Thema BDSM, ohne jedoch jemals eine praktische Erfahrung gemacht zu haben. Ich stand da mit Streu für das Kaninchen meiner Freundin in der Hand und sah mich um.

Mein Blick fiel auf die Hundehalsbänder die in der Nähe der Kasse in verschiedenen Farben, Größen und Materialien an einer langen Wand hingen. Auf mich wirkten die Halsbänder ganz und gar nicht unschuldig und ich fühle ein ziemlich seltsames Kribbeln irgendwo zwischen erregend und ziemlich peinlich. Ich bemerkte, wie mir ziemlich warm wurde, während ich meinen Blick weiter über die Hundeleinen schweifen ließ.

Ich hoffe, dass ich schnell aus dem Laden kommen würde, doch die Schlange vor uns an der Kasse wurde nur sehr langsam kleiner und so blickte ich wenig später schweigend und vollkommen in Gedanken die Hundetransportboxen an. Die Modelle aus blitzendem Aluminium, fesselten meinen Blick besonders und so bemerkte ich gar nicht, dass wir inzwischen an der Kasse ganz vorne war und wurde ziemlich rot, als meine Freundin mich am Arm packte und fragte, ob alles in Ordnung sei.

Schon sehr früh merkte ich, dass manch ziemlich erniedrigende Praktik eine immense Anziehungskraft auf mich hatte, dass manches, was man sich kaum auszusprechen Weiterlesen

Dunkle Träume (Erster Beitrag von Natalia)

natalia_firstKalter, feiner Regen fällt lautlos vom Himmel, während ich fühle wie mein Herz bei jedem Schritt bebender schlägt. Quälend sind meine Gedanken, ob ich wirklich einen weiteren Schritt auf meinen unsicheren Beinen gehen soll. Ich bin verabredet mit einem Menschen, der meine Geheimnisse kennt, der weiß was ich mich nie zu sagen traue und den ich doch kaum kenne.

Zögernd steh ich in der Kälte und beobachte versteckt unter meinem schwarzen Regenschirm die Fenster eines kleinen Cafés. Die Menschen sitzen lachend zusammen, nippen an ihren Getränken und krümeln mit ihren Keksen, während sie sich miteinander unterhalten. Langsam streift mein Blick und fällt auf einen alleine sitzenden Mann. Ich blicke sorgsam umher, doch er ist der Einzige, auf den die Beschreibung auch nur im Ansatz zutrifft, die ich habe.

Ich beobachte ihn, meine Augen folgen seinen Bewegungen und ich vergesse dabei den kalten Regen, der an meiner Hand entlangstreift. Ich bin mir unsicher. Ich bin mir wirklich unsicher, ob ich es wagen soll hineinzugehen. Ich schließe einen Moment die Augen um in mich zu gehen und meinen Mut zu sammeln, als plötzlich eine warme Stimme Hallo Natalia sagt.

Mein Herz pocht laut in meiner Brust und ich habe mühe zu atmen, als ich meine Augen öffne. Ich blicke langsam die braunen Lederschuhe neben mir hinauf, über eine dunkle Hose, einen Mantel entlang bis ich plötzlich an einem leichten ziemlich selbstbewussten Lächeln hängen bleibe. Manu, ganz schön groß und unverschämt selbstsicher, währen dich ein Nervenbündel bin.

Ich fühle, wie meine Anspannung vor dem Treffen von mir abfällt, als wir uns ein wenig Weiterlesen