Ein handgeschriebener Brief auf schwarzem Papier hat uns zu meinem Entzücken zu einer geheimnisvollen Silvesterparty in Mitten der Coronapandemie eingeladen. Es ist schon dunkel als wir uns auf den Weg machen und uns langsam von der Autobahn auf immer kleinere und dunklere Straßen begeben. Nach einer gefühlten Ewigkeit auf der ich mich in meinem kurzen Kleid auf dem Leder des Beifahrersitzes gekuschelt habe, erreichen wir endlich das alte abseitsgelegene Haus aus Naturstein. Der „Herrensitz“ ist von einer ebenso alten bröckligen Mauer aus Stein umgeben, die in der Dunkelheit angeleuchtet einen leichten aber sehr kühlen Glanz versprüht, der vermutlich schon vielen Subs einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hat.
Eine junge Frau in kurzem roten Kleid öffnet uns die Tür, lächelt meinen Herrn an und wirft mir einen bösen Blick zu, als hätte ich etwas ausgefressen. Sie blickt mit eisigen Augen die Treppenstufen zu mir hinab und fragt schnippisch und mit einem kühlen und überheblichen Hauch in der Stimme ob ich denn auch eine Einladung hätte, bevor sie meinem Herrn wieder ein warmes Lächeln zuwirft. Der kalte Wind kommt mir noch viel kühler vor, während ich unten an den Treppenstufen stehe und mein Herr festen Schrittes die Treppenstufen hinaufgeht, die elegante Frau mit beiden Händen an der Hüfte packt und sie sich begrüßen. Mit einem gewissen Argwohn das hier etwas ganz und gar nicht nach meiner Vorstellung verlaufen könnte beobachte ich wie sich beide innig ansehen während sie sich unterhalten und die Hände meines Herrn langsam den glatten roten Stoff des Kleides am Rücken der jungen Frau hinuntergleiten bis sie ihren Hintern erreichen und verweilen während beide mit leiser Stimme die der Wind davonträgt bevor ich auch nur ein Wort verstehen kann unterhalten.
Plötzlich blickt mich die Frau im roten Kleid wieder mit ihren kalten Augen an. Mit eklig überheblicher Stimme sagt sie zu mir, dass ich dann ja noch mal Glück gehabt hätte und während sie sich umdreht sagt sie fast schon beiläufig, dass ich reinkommen soll. Hastig stürmische ich die breiten alten Treppenstufen zur Eingangstüre hinauf um aus dem eiskalten Wind zukommen. Direkt hinter dem Eingang spüre ich die Wärme, die beginnt meine Hände wieder zurück ins Leben zu holen, während ich meinen Mantel einem bereitstehenden Diener in die Hände lege und mit leichtem Gruseln einen großen mit Käfigstangen verschlossenen Raum am Ende des Flurs erblicke.